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BeitragVerfasst: Mi 12. Mai 2010, 11:58 
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welcher TVR: 2010-2015: TVR Cerbera, AJP 4.2, Baujahr:1997
Seit 2016: Noble M12 GTO3, Baujahr 2002
PLZ: 63762
Servus Leute,

bin seit knapp 8 Woche stolzer Besitzer eines 97er Cerbera 4.2, seit letzter Woche nun auch mit deutschen Kennzeichen (freu!!). Habe im letzten Jahr viel recherchiert, gelesen und mit diversen Leuten (u.a. auch aus diesem Forum, vielen Dank nochmals!) telefoniert, um mich auf das Abenteuer vorzubereiten. Würde nun gerne meine (subjektive) Erfahrung weitergeben und hoffe, anderen damit bei ihrem Unterfangen zu helfen. Sicherlich wurde einiges davon schon mal in anderen Beiträgen geschrieben… mein Bericht ist allerdings topaktuell und komprimiert und daher hoffentlich relevant. Heute geht’s los mit (dem wahrscheinlich längsten) Teil 1 „Suche und Kauf in UK“. Weitere folgen je nachdem wie ich Zeit finde.

Viele Grüße, Thiemo


Erfahrungsbericht Teil 1: Suche und Kauf in UK

Schon früh habe ich beschlossen, meine Suche voll und ganz auf UK zu konzentrieren. Eine im Vergleich zu Deutschland üppige Auswahl, Autos vom Fachhändler, günstiger Pfundkurs, Krise auf der Insel,… was will man mehr. Hauptquelle für mich war www.pistonheads.co.uk. Hier gibt es eine ganze Rubrik TVR Cerbera’s und es sind immer ca. 25 Fahrzeuge im Angebot; die Preise reichen von 7.000 GBP für recht runtergekommene oder beschädigte Fahrzeuge bis über 25.000 GBP für 2003er Red Rose im Neuwagenzustand (?). Weitere Quellen: www.autotrader.co.uk und auch www.ebay.co.uk (hier weniger die Auktionen als die „classified ads“ (=Kleinanzeigen)). Unter Umständen lohnt es sich auch, gezielt die Webseiten der TVR-Händler zu besuchen (sparen könnt Ihr Euch jedoch die „Offord Motor Company“… hier teilte man mir mit, nicht an Deutsche verkaufen zu wollen, da man die Fahrzeuge lieber im Land behalten möchte!). Die Suche über Händlerwebsites ist ohnehin recht umständlich und zeitraubend und aus meiner Erfahrung verpasst man nichts, wenn man sich auf die 3 oben genannten 3 Quellen beschränkt, da auch die Händler hier inserieren. Hat man ohnehin vor, dem britischen TVR Car Club beizutreten, so sollte man es schon zum Zeitpunkt der Suche tun, denn auch innerhalb des Clubs werden Fahrzeuge angeboten, jedoch nur Mitgliedern.

Aus meiner Sicht macht es Sinn, zunächst mal völlig ohne Druck den Markt zu beobachten, sich regelmäßig interessante Autos innerhalb des gesetzten Budgets auszudrucken und dann zu schauen, wie lange es dauert, bis diese sich verkaufen (oder auch nicht). Ich habe festgestellt, dass sich im Preisgefüge um 10.000GBP die Autos recht schnell drehen, obwohl hier recht häufig dringende Arbeiten anstehen und Meilen- und Vorbesitzerzähler schon recht weit fortgeschritten sind. Wenn man in der Region um 15.000GBP sucht (so wie ich), sieht die Sache schon anders aus und auch Fahrzeuge, welche von der Papierform her schön und gut erhalten sind, stehen recht lange. Verkauft sich dann doch ein Auto (verschwindet es von der website) so lohnt sich es sich mit dem Verkäufer Kontakt aufzunehmen um herauszufinden, für welchen Preis der Wagen den Besitzer gewechselt hat. Hierbei bekommt man dann auch ganz gut ein Gefühl dafür, wie sehr die Inseratspreise vom tatsächlichen Marktpreis abweichen. Während meiner Suche in den letzten 8 Monaten konnte man davon ausgehen, dass ein um 15.000GBP angebotenes Fahrzeug im Schnitt ca. 1.500 - 2000GBP günstiger verkauft wird, es gab also in der Regel ordentlich Verhandlungsspielraum. Mir hat diese Übung viel Gefühl dafür vermittelt, welche Art Angebote wirklich gut sind und es hat mir auch ein bisschen mehr „coolness“ gegeben, nicht ganz schnell das vermeintlich Superangebot kaufen zu müssen. Es kommen immer wieder interessante Angebote und der Käufer ist insgesamt in einer recht komfortablen Position. Nur keine Hetze!

Irgendwann muss es dann natürlich losgehen. Auf eine interessante Konstellation mit drei, vier interessanten Angeboten gewartet, Flug und Mietwagen gebucht und ab auf die Insel. Je nach Standort der Fahrzeuge kann man 2 bis 3 Stück am Tag anschauen. Auch hier würde ich mir immer eher mehr Zeit für eine gründliche Inspektion nehmen als zu wenig. Eine extrem wichtige Hilfestellung, wenn auch nicht zum Nulltarif, bietet Rob Ingleby (www.findasportscar.co.uk). Rob macht den ganzen lieben langen Tag nichts anderes, als anderen Leuten dabei zu helfen, einen britischen Sportwagen zu kaufen. Fokus und Leidenschaft sind dabei ganz klar auf TVR. Rob untersucht landesweit Autos Eurer Wahl technisch auf Herz und Nieren, fährt Probe, erstellt einen ausführlichen schriftlichen Report, gibt eine Empfehlung ab und verhandelt Preis und Konditionen auf Wunsch in Eurem Namen mit dem Verkäufer. Wenn Ihr den emotionalen Part einbringt (der alleine ist ganz gefährlich ) dann liefert Rob den rationalen. Bei mir hat dieses Tandem super funktioniert und Rob hat mich einen Tag lang durch halb UK begleitet um meine 2 „favourites“ anzuschauen. Das Ganze hat 300GBP gekostet, ich habe dafür neben einem echt guten Gefühl und einer gewissen „Sicherheit“ auch noch eine ganze Fülle an Werkstattleistungen (Reparaturen) sowie einen guten Preis für mein Auto bekommen, die ich sonst alleine in dem Umfang nie rausgehandelt hätte. Wer nicht der Meinung ist, selbst technisch alle Schwachstellen aufspüren zu können und die Marktsituation genau zu kennen, dem kann ich nur raten, auf Rob zu vertrauen. Auf Wunsch übernimmt er sogar die Suche nach geeigneten Kandidaten gemäß Eurem Briefing… das kostet dann allerdings mehr.

Bei mir wurde es schlussendlich ein sehr schön erhaltener 97er 4.2 in pearlescent blue und half hide interior in magnolia/blue. Das Fahrzeug war 10 Jahre in letzter Hand und nur 34.000mls gelaufen. Der Inseratspreis war 13.750GBP und nach Rob’s Verhandlungen habe ich das Auto für 13.000GBP bekommen + umfangreiche Werkstattleistungen dazu wie ein kompletter 12.000mls – Service inkl. Ventile einstellen (mit Fotodokumentation), neuer MOT (TÜV), komplett neue Rahmenversiegelung, Klimaanlage repariert und neu befüllt, neue Bremsscheiben sowie einige weitere Kleinigkeiten.

Früher oder später geht’s dann ans Bezahlen. Habe lange mit der Bank gesprochen, um rauszufinden, welche Art der Transaktion die beste und günstigste ist. Fakt ist: wenn Ihr dem Verkäufer wirklich vertraut (in meinem Fall Peter Smith Sportscars in Derby, ein alteingesessener Händler u.a. seit 34 Jahren für Lotus) kommt die Auslandsüberweisung in Frage. Wenn Ihr vom Verkäuferkonto die IBAN und die SWIFT habt, so kostet es bei den meisten Banken keine Überweisungsgebühren und auch der Wechselkurs entspricht dem Interbankenkurs ohne Aufschläge. In meinem Fall hat lediglich die „gegnerische“ Bank ein Serviceentgelt von einmalig 8 Euro erhoben. Vergleicht man dies mit den Optionen „vor Ort Geld abheben oder wechseln“, „mit Kreditkarte bezahlen“ oder „Geld in D wechseln und dann mit rübernehmen“ ist das mit Abstand am billigsten.

Ohnehin kann ich nach meiner Erfahrung eigentlich den Kauf beim Fachhändler empfehlen. Die Autos stehen manchmal bei renommierten Händlern, die allesamt einen Ruf zu verlieren haben und sich deshalb in der Regel keine schlechten Autos in den Showroom stellen. Ich habe alle Händler (bis auf Offord MC) als sehr höflich und zuvorkommend empfunden, hier wird wirklich noch Service erbracht. Außerdem sind Händler besser in der Lage nach dem technischen Check durch Euch oder Rob auch noch diverse Arbeiten (siehe oben) intern auszuführen, für die ein privater Verkäufer tief in die Tasche greifen müsste (wird er normalerweise nicht tun). Der Händler mit eigener Werkstatt schüttelt das relativ locker als Teil der VHB aus dem Ärmel und man hat dann in Deutschland deutlich weniger Gerenne und fährt mit einem frisch gewarteten Auto rüber. Außerdem bin ich so in den Genuß einer 3-Monatsgarantie gekommen. Sprich: geht tatsächlich nach kurzer Zeit, z.B. auf der Überfahrt nach D der Motor/das Getriebe kaputt, ist der Schaden überschaubar weil man „nur“ das Auto nach UK zurückbringen muss. Besser als eine Revision in Deutschland ist das in jedem Fall. Auch Dinge wie HPI Check (Zertifikat ob der Wagen schon mal als gestohlen gemeldet bzw. als Unfall oder geplatzte Finanzierung registriert wurde) ist beim Händler mit dabei und man kann sich besser als bei einem Privatmann auf eine saubere Abwicklung und Abmeldung bei der DVLA (britisches Kraftfahrtbundesamt) verlassen. Einziger potentieller Nachteil: Wie in Deutschland auch üblich bezahlt man sicher einen gewissen Aufpreis für diese ganzen Annehmlichkeiten. Private Autos sind im genannten Preisgefüge ca. 2000GBP billiger. Ja nachdem was an Arbeiten alles ansteht wird dieser Vorteil aber schnell aufgefressen.

Das soll’s erstmal sein, weiter geht’s demnächst mit Teil 2 „Überführung aus UK“.


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BeitragVerfasst: Mi 12. Mai 2010, 17:40 
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Hallo Thiemo,

erst mal herzlichen Glückwunsch zum Cerbera.

Du wirst sicherlich viel Spaß mit dem Auto haben.

Dein Bericht hört sich sher gut an nur Deine negative Erfahrung mit Offord Motor Company kann ich nicht bestätigen. Zu mir waren sie sehr freundlich und ich fahre demnächst wohl wieder dort hin.

Gruß Johannes


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BeitragVerfasst: Mi 12. Mai 2010, 17:50 
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PLZ: 76327
Hi Thiemo,

möchte hier auch ein gutes Wort für Rob Ingleby einlegen. Ich habe seine Dienste schon 2-mal in Anspruch genommen=
1. Beim ersten Mal ein schönes Auto bekommen, Rob hat den Preis verhandelt und reduziert, und da er zu dieser Zeit mit Freunden zum Nürburgring fuhr hat er mein Auto beim Verkäufer abgeholt und nach D überführt, kostenfrei außer Benzin, usw. ,
2. Habe im März dieses Jahr einen Tuscan Mk1 gekauft. Rob hat sich das Auto beim HÄNDLER angesehen, Preisreduzierung war nicht möglich, aber aufgrund Rob's Mängelliste wurden dann bei TVR-Power 1.600,- GBP ver-repariert.

Kenne Rob persönlich, er ist wirklich zuverlässig und sein Geld immer wert !!

Thema Bank, Bezahlung: Hatte dieses Jahr für den Tuscan eine Anzahlung von 1.000,- GBP überwiesen. Dafür hat mir mein Sparkässle stolze 47,50 EUR Gebühren abgenommen :evil: :evil: .
Traveller-Schecks gibt es für GB scheinbar nicht mehr, Bargeld kann in der EU ohne Anmeldung und Begrenzung eingeführt werden.

P.S. Habe mich in letzter Zeit mal mit dem Cerbera beschäftigt - ziemlich geiles Auto. Wünsche Dir viel Spaß damit :D :D

_________________
Gruß aus Pfinztal/KA, Markus
God save the - spleen - Bild .


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